Zwischen Fantasy und Romance
Es ist ein aufregender Moment im Leben jeder Autorin: der erste Besuch einer Buchmesse. Als angehende Autorin eines romantischen Sommerromans wollte ich die Chance nutzen, die noch recht junge Stuttgarter Buchmesse zu besuchen – immerhin erst die zweite ihrer Art und praktisch vor meiner Haustür!
Mit großen Erwartungen…
Meine Vorfreude war enorm. Eine befreundete Autorin hatte von der ersten Ausgabe geschwärmt, und da ich bisher weder die großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig noch andere kleinere Veranstaltungen besucht hatte, war ich gespannt auf dieses komplett neue Terrain.
Der Plan war klar: Inspiration sammeln, Kontakte knüpfen und – mit Blick auf die Zukunft – abchecken, ob die Stuttgarter Buchmesse ein geeigneter Ort für mich wäre, um nächstes Jahr vielleicht selbst als Ausstellerin teilzunehmen. Mein Debütroman, steht in den Startlöchern, und ich wollte die perfekte Bühne für ihn finden.
Der Messetag beginnt…mit Hindernissen
Der Morgen startete allerdings nicht ganz nach Plan. Alle Online-Tickets waren ausverkauft und die Schlangen für den Einlass gingen fast bis auf die Straße! Mit so einem Andrang hatte ich absolut nicht gerechnet. Und da ich weder Lust hatte, ewig in der Schlage zu warten, noch, mich durch die übervolle Halle zu drängeln, entschieden wir uns spontan, den Vormittag anderweitig zu nutzen und es später noch einmal zu versuchen.
Zweiter Anlauf am Nachmittag
Mit dem Nachmittagsticket – ein echter Geheimtipp, wie sich herausstellen sollte – versuchten wir es erneut. Nicht nur war der Eintritt günstiger, auch die Besucherzahl hatte deutlich abgenommen und wir hatten gar keine Wartezeit mehr am Einlass. Endlich konnte ich die Buchmesse in Ruhe erkunden!
Eine Überraschende Entdeckung
Was mich wirklich überraschte: Die thematische Ausrichtung der Messe. Ich hatte eine breitere Palette an Genres erwartet, fand aber hauptsächlich Stände zu Romance, Dark Romance, Fantasy und regionalen Krimis. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm gehabt und war zunächst etwas ernüchtert. Für meinen romantischen Sommerroman, der zwar Elemente der Romance aufgreift, aber in einer ganz anderen Tonalität spielt, schien es auf den ersten Blick weniger Anknüpfungspunkte zu geben als erhofft.
Highlights des Tages
Vereinzelt gab es dann aber doch ein paar Autorinnen, die näher an dem sind, was ich mache, so zum Beispiel gesehen und gehört in der Lesung von Marianne Carrera am späten Nachmittag. Sie gestaltete ihre Lesung unglaublich professionell, und was mich besonders beeindruckte: Ihre Begeisterung für die Schauplätze ihrer Geschichte, die – wie sie betonte – alle in der Realität existieren. Diese Authentizität und Leidenschaft war ansteckend und inspirierend zugleich.
Natürlich konnte ich nicht ohne ein Souvenir nach Hause gehen. Meine Wahl fiel auf einen wunderschönen Farbschnitt von Tessa Collins – etwas, das ich schon lange haben wollte! Der Klappentext erinnerte mich an „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley, eine Reihe, die ich sehr geschätzt habe. Manchmal sind es genau diese kleinen Entdeckungen, die einen Messebesuch unvergesslich machen.
Erkenntnisse für die Zukunft
Der Tag brachte mir wichtige Erkenntnisse für meine weitere Autorenreise. Die Stuttgarter Buchmesse hat zweifellos ihren Charme und bietet gerade für Fans bestimmter Genres ein tolles Erlebnis. Für mich persönlich muss ich jedoch feststellen: Als Ausstellungsort für meinen romantischen Sommerroman im nächsten Jahr ist sie vermutlich nicht die optimale Wahl.
Die Zielgruppe ist eine andere, und ich denke, dass ich auf stärker auf Belletristik oder speziell leichte Sommerlektüre ausgerichteten Messen besser aufgehoben wäre. Welche das sein könnten und wo sie stattfinden, muss ich noch recherchieren – vielleicht hat ja jemand unter euch Lesern einen Tipp für mich?
Tipps für Buchmessen-Neulinge
Basierend auf meinen Erfahrungen hier noch ein paar Tipps für alle, die einen Buchmessenbesuch planen:
- Informiert euch vorher genau über die thematische Ausrichtung der Messe, um Enttäuschungen zu vermeiden.
- Überlegt euch eine Strategie: Wollt ihr vor allem Lesungen besuchen, bestimmte Verlage kennenlernen oder einfach stöbern?
- Das Nachmittagsticket kann eine kluge Wahl sein, wenn ihr es ruhiger mögt und kein Problem damit habt, einige der morgendlichen Veranstaltungen zu verpassen.
- Nehmt euch Zeit! Eine Buchmesse bietet so viel zu entdecken – plant lieber mehr Zeit ein als zu wenig.
- Sprecht mit anderen Autoren und Besuchern – oft entstehen die wertvollsten Kontakte und Tipps aus spontanen Gesprächen.
Trotz der ein oder anderen Überraschung war mein erster Buchmessebesuch ein bereicherndes Erlebnis. Es war aufregend zu sehen, wie lebendig die Literaturszene ist, und ich freue mich darauf, weitere Messen zu erkunden – vor allem solche, die besser zu meinem Genre, dem romantischen Sommerroman, passen.
Habt ihr Erfahrungen mit Buchmessen gemacht? Welche würdet ihr für einen romantischen Sommerroman empfehlen? Ich freue mich auf eure Kommentare!